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Aus. Aus. Aus. Das Spiel ist aus.

Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Ich wollte auch gar nicht so pessimistisch klingen. Aber dennoch. Das war es dann wohl, mit meinen hochfliegenden Autorenplänen. Es war ja auch zu schön um wahr zu sein. Nach bis zu 10 Verkäufen pro Tag, ist die Zahl jetzt am zweiten Tag in Folge auf Null gegangen. Dafür gebe ich keinesfalls der einen durchwachsenen Kritik die Schuld, in der die Story, die Spannung et cetera zwar hoch gelobt aber die Rechtschreibung erneut massiv bemängelt wurde.

An den abnehmenden Verkaufszahlen ist eher der Algorithmus des Amazon-Rankings Schuld. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, weiß außerhalb Amazons wahrscheinlich niemand. Ich vermute aber mal, dass man zu Beginn, solange man den Bonus der Neuerscheinung hat, prominent präsentiert wird. Ohne diesen Bonus rutscht man danach eher schnell im Ranking nach unten, wenn man das nicht durch eine Menge Verkäufe verhindern kann. Schließlich gibt es jeden Tag Neuerscheinungen, die diesen Bonus natürlich auch bekommen. Die Menge, um das zu verhindern, habe ich also offenbar totz aller Euphorie, nicht erreicht. Sehr gut sehen kann man das an dem Ranking der beiden Romane, die ich zuletzt bei Amazon untergebracht habe. Trotz geringerer Verkaufszahlen, liegen sie mittlerweile weit vor meinen beiden Vorzeigestücken.

Noch etwas zur Rechtschreibung. Ich konnte es nach der erneuten Überarbeitung gar nicht glauben, dass dort tatsächlich noch mehr als ein paar belanglose Kommafehler drin sein sollten. Schließlich haben mehrere Testleser dabei geholfen, Unmengen von Fehlern zu korrigieren. Aber eine Anfrage in der Facebook-Gruppe der Bücherwürmer, für deren Mithilfe ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchte, brachte ein niederschmetterndes Ergebnis zu Tage. Es scheint doch erheblich Schlimmer zu sein, als ich mir habe träumen lassen.

Was also kann ich aus dieser Erkenntnis für mich gewinnen? Dass ich, bei allem was ich im letzten Jahr gelernt habe, trotzdem wohl niemals fehlerfrei werde schreiben können? Das kann wohl, mit Blick auf so manchen Kommentar bei Facebook oder in den Nachrichtenportalen, kaum jemand von sich behaupten. Auch wenn das natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Das ein Lektor oder zumindest Korrektor essentiell ist? Wenn man tatsächlich das Ziel verfolgt ein »berühmter« Autor zu werden, sicher. Nur hatte ich aber nie die Absicht gehabt, oder auch nur im entferntesten gehofft, davon Leben zu wollen.

Die Frage reduziert sich also allein darauf, welchen Anspruch ich an mich selbst habe. Aber so sehr ich das auch ändern möchte, behält da eindeutig der Kaufmann in mir die Oberhand. Mit meinen fünf Romanen habe ich nach aktuellem Stand bei Amazon in 4 Wochen etwas über 300€ verdient. Klingt natürlich toll. Dazu muss man aber wissen, dass ein simples Korrektorat für EINEN Roman mit 480.000 Zeichen auch etwa genauso viel kostet. Ohne Garantie, dass man dann anschließend einen Bestseller in Händen hält. Ich bin zwar sehr von meiner eigenen Schreibe überzeugt, aber mehr als ein Nischenprodukt, bei der ich nur eine begrenzte Zahl an Lesern erreiche, werde ich mit meinen SF-Romanen wohl nicht erschaffen können.

Die Forderung nach einem fehlerfreien Text im Bereich eines selfpublishers ist also m.E. illusorisch. Ein typisches eBook was das leistet, wird in der Regel nur von Verlagen veröffentlicht. Dann kostet es aber eben auch selten weniger als 4,99€. Die großen Titel liegen eher sogar zwischen 6,99 und 8,99€. Und bei aller Liebe eines Lesers zum Lesen, werden wohl kaum genug Leser soviel Geld für eine Kindle-Version eines unbekannten, verlagsfreien, selbstpublizierenden Autor hin legen, um auch nur ansatzweise die Kosten decken zu können.

Leser müssen also bei einem Preis von 2,99€ meiner Meinung nach auch Abstriche in dieser Hinsicht hinnehmen. Dabei rede ich nicht davon, dass sich Leser mit allem zufriedengeben müssen was man ihnen vorsetzt. Ein Text sollte natürlich schon lesbar sein. Dass ich dafür dann auch einen Hinweis auf Rechtschreibfehler in der Rezension hinnehmen muss, solange sie nicht unter der Gürtellinie liegen, versteht sich von selbst.

Ich kann nur versuchen mich zu verbessern. Das setzt natürlich voraus, dass ich weiter schreibe. Und das werde ich. Denn schon Sepp Herberger hat gesagt: Nach dem Spiel, ist vor dem Spiel.

Wer weiß. Meine beiden Projekte, die ich jetzt schon begonnen habe, werden vermutlich noch nicht in den Genuss kommen. Aber vielleicht ist ja doch der überübernächste einer, bei dem mein Ego meinen kaufmännischen Sinn überstimmt und doch ein Lektorat/Korrektorat fordert.

2 Gedanken zu „Aus. Aus. Aus. Das Spiel ist aus.“

  1. Kopf hoch! Mache auch unzählige Rechtschreibfehler in meinen Texten, bekomme aber gleichzeitig fast nur positive Kritiken. Der Inhalt und Mehrwert für die Leser ist auch nicht unwesentlich.

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