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Werkstattbericht

Ich weiß nicht. Steigt mit jedem neuen Roman den man verfasst auch der eigene Anspruch? Zumindest bei mir, schätze ich, ist das so. Es fing ja damit an, dass meine Rechtschreibung vor zwei Jahren, verglichen mit heute, dermaßen unterirdisch schlecht war, dass sich mir meine Fußnägel kräuseln, wenn mir Urfassungen meiner Texte in die Hände fallen. Nun bin ich immer noch weit davon entfernt perfekt zu schreiben. Aber der Anspruch ist in der Hinsicht bei mir enorm gestiegen.

Neben der Rechtschreibung sind mir heute aber auch die Inhalte, die Spannungsbögen, Charakterzeichnungen und Ortsbeschreibungen offenbar noch sehr viel wichtiger geworden.

Das merke ich gerade bei meinem aktuellen Schreibprojekt für das ich bislang viel Zeit aufgewendet habe.

Nach dem Erfolg von Zombiecalypse will ich nicht nur einen weiteren Aufguss zum selben Thema aufs Papier bringen, sondern etwas Eigenes schaffen. Todeszone Berlin dürfte der erste Zombie-Roman sein, in dem die Zombies eigentlich keine sind und in dem diese »nicht-Zombies« nicht von einem Virus befallen wurden.

Klingt komisch? War auch ein hartes Stück Recherche-Arbeit. Ich nehme mir zwar etliche Freiheiten bei der Interpretation des aktuellen Standes der Wissenschaft, aber grundsätzlich sind alle Erklärungen zumindest auf den ersten Blick plausibel. Natürlich will ich keine dröge wissenschaftliche Abhandlung verfassen und den Leser mit Erklärungen zu-texten. Aber ein paar Sätze über Chemie und Physik muss er schon ab können. Es wäre auch nicht realistisch, wenn sich Wissenschaftler über das Problem unterhalten und sie nicht wenigstens das Wort Silizium in den Mund nehmen. Genauso ist es nicht unerheblich, wie lange man bei einem High-Altitude- beziehungsweise Halo-Sprung nach unten unterwegs ist und welche Geschwindigkeit man am Ende drauf hat.

Angst muss man vor diesen Passagen jedoch nicht haben, aber die Recherchen dazu haben mich eben auch lange Zeit aufgehalten und es wäre schade dieses Wissen nicht auch zu verwenden.

Die Protagonisten – und davon gibt es eine ganze Reihe – bekommen allesamt Eigenheiten verpasst die dem Leser auch plausibel erklären, warum sie so handeln wie sie es tun – hoffe ich zumindest. Da gibt es die Mitglieder eines Kommandos Spezialkräfte, die mit dem Stress fertig werden müssen, dass gleich zu Beginn ihrer Mission mehrere Kameraden das zeitliche segnen. Oder Erik Engel, dem einfachen Speditionskaufmann, der mit der 17-jährigen Nachbarstochter Katja auf dem Weg quer durch Berlin ist, obwohl er wirklich alles andere als ein Held ist. Das chinesische Wissenschafts-Sonderkommando, dass versucht die Ergebnisse ihrer Sonde zu bergen, die nicht sonderlich planmäßig nordöstlich von Berlin gelandet und sehr wahrscheinlich für das Chaos, das Berlin überzieht, verantwortlich scheint. Den Generalsstab, der vergeblich versucht nach Berlin einzudringen. Und letztlich, stellvertretend für die drei Millionen durchgedrehten Berliner, Axel Wellmann, dessen Gedankenwelt besonders schwer festzuhalten ist.

Irgendwie alle haben als Ziel die Sonde, die etwas mitgebracht hat.

Aktuell bin ich zwar etwa erst bei zweidrittel der Gesamtlänge, aber alle kommenden Kapitel sind bereits durchgeplottet, sodass ich guter Dinge bin innerhalb der nächsten beiden Wochen fertig zu werden. Dann vielleicht noch ein paar Tage für die Überarbeitung bevor er am Ende der ersten Mai Woche ins Lektorat geht. Mal sehen, wie die liebe Janine von Libri Melior das dann schafft. Einen Termin mit ihr habe ich ja leider schon verpasst. Ich gehe deshalb mal von einer Veröffentlichung nicht vor Mitte bis Ende Juni aus.

Ein Gedanke zu „Werkstattbericht“

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