Wie alle selfpublisher stehe ich vor dem Problem, zwar offenbar einerseits eine gute Geschichte geschrieben zu haben aber andererseits mir dafür kein Korrektorat geschweige denn einen Lektor leisten zu wollen. Denn bei aller Liebe zum Metier muss ich keine 600€ investieren, um dann am Ende 200€ damit zu verdienen. Ich muss also mit den zwei Dutzend Rechtschreibfehlern auf 75.000 Wörtern leben. Muss ich mir aber dann dafür auch sagen lassen, dass der Text unlesbar wäre? Oder irre ich mich einfach und es sind doch deutlich mehr Fehler enthalten als ich denke, so dass an der Aussage vielleicht doch etwas Wahres dran ist?
Ich weiß, dass meine Rechtschreibung nicht auf Verlagsniveau liegt. Wenn dem so wäre würde ich als Lektor arbeiten. Und auch wenn ich im vergangenen Jahr mehr und häufiger auf der Seite von Duden.de als auf meiner eigenen Seite verbracht habe und unglaublich viel dazugelernt habe, sehe ich täglich unter so manchem Facebook-Post oder in Kommentaren zu irgendwelchen Nachrichten eine Auslegung der deutschen Rechtschreibung, dass sich selbst mir die Fußnägel auf kräuseln. Dagegen bin ich Herr Duden persönlich.
Aber was für Folgen eine negative Kritik zur Rechtschreibung auf Amazon haben kann, erfahre ich gerade am eigenen Leib. Mein Roman »Die Takatomo-Verschwörung« lief zwei Wochen lang mit täglich fünf bis 10 Verkäufen hervorragend. Und dann kam das:
Gute Story, gut geschrieben und sehr spannend.
Format: Kindle Edition Verifizierter Kauf
Die Story ist wirklich super, aber ständig stolpert man über Rechtschreibfehler. Das nervt irgendwann.… (sic!)
Ein Lektor könnte für dieses Buch vermutlich wahre Wunder wirken
Die Folge: Seit 3 Tagen kein einziger Verkauf und vielleicht noch 100 Seiten über KindleUnlimited. In der Gesamt-Rangliste befindet sich der Roman dadurch im freien Fall. Von Platz 1.990 auf aktuell 11.118.
Ich bin jetzt echt verunsichert, zumal wir uns bei der Fehlersuche sehr viel Mühe gegeben haben.